01.12.14

ESWE-Regatta 2014 im Schiersteiner Hafen

Der Eswe-Cup im idyllischen Schiersteiner Hafen findet jedes Jahr im Herbst statt, wenn morgens bereits Nebelschwaden auf dem Wasser liegen.

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Die Besetzung dieser Regatta ist hochkarätig, schließlich befindet man sich inmitten einer der großen Drachenboot-Hochburgen Deutschlands. In der “Fun”-Klasse fahren hier keine Firmenmannschaften, die vorher nur 2 oder 3 mal im Boot gesessen haben, sondern gestandene Drachenboot-Teams mit erfahrenen Paddlern – in der Sportklasse starten die Teams mit einem hohen Anteil an Leistungspaddlern, die auch in diversen Nationalteams dabei sind. Die sogenannte “Fun”-Klasse war deshalb sicherlich die richtige Wahl für uns.

Der Schiersteiner Hafen ist ein sehr beliebtes Regatta-Gewässer, deshalb war es schwierig, einen freien Termin für die Drachenboot-Regatta zu finden. Schließlich entschieden die Verantwortlichen vom WV Schierstein, einfach 2 Regatten zusammenzulegen, und so starteten Drachenboote und Jugendliche im Kajak immer abwechselnd – eine echte Herausforderung für Rennleitung, Starter und sonstige Betreuer.

Um es vorwegzunehmen – alles klappte bilderbuchmäßig, die Veranstaltung lief wie am Schnürchen und bot durch den Mix aus verschiedenen Disziplinen viel Abwechslung. Vermutlich hatten die Jugendlichen vorher nie ein so großes Publikum.

An sich hatten wir uns für die Rennen im 10-Bank-Boot angemeldet, aber für diese Teams gab es die Möglichkeit, zusätzlich ein 1000 m-Rennen im 5-Bank-Boot mitzufahren – diese Chance wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Unser erstes Rennen an diesem Tag war also ein Mittelstreckenrennen im Junior-Boot.


Normalerweise starten die Teams in diesen Verfolgungsrennen so, dass das langsamste Team zuerst losfährt und dann alle 10 Sekunden das nächstschnellere Boot die Verfolgung aufnimmt. Mangels Vergleichszeiten – es war ja das erste Rennen – war hier die Reihenfolge mehr oder weniger zufällig, so dass wir als erste auf den Rundkurs gingen. Schon schnell wurde klar, dass die Verfolger uns nicht näher kamen und wir ein recht einsames Rennen fuhren – für Spannung sorgte lediglich die Frage des Steuermanns nach etwa 200 Metern “Wo ist jetzt nochmal die Wende ? Hier oder erst dort vorne?”. Zum Glück ließ sich die Frage noch rechtzeitig klären, und der weitere Rennverlauf war unproblematisch. Da wir alle keine Erfahrung mit der 1000-m-Distanz hatten, fuhren wir einfach Vollgas, als wäre es ein Kurzstreckenrennen. Das führte zwar dazu, dass wir am Ende vor Entkräftung fast aus dem Boot gefallen wären, aber die Taktik erwies sich als sehr effektiv – wir hatten die beste Zeit in unserem Rennen errungen!

Bei den danach folgenden Kurzstreckenrennen – ausnahmsweise nicht 250 m, sondern nur 200 m, weil das die offizielle Distanz für die Kajakfahrer ist – schnitten wir nicht ganz so bravourös ab. Wegen unseres doch recht hohen Durchschnittsalters landen wir hier regelmäßig eher im Mittelfeld. Die gute Stimmung ließen wir uns davon allerdings nicht verderben.

Am Ende kam dann noch die “Königs-Disziplin” – das 2000-m-Rennen im 10-Bank-Boot, wie die 1000 m als Verfolgungsrennen mit mehreren Wenden gefahren. Auch hier konnten wir zeigen, dass uns die Langstrecken liegen, wir errangen unter den Fun-Teams den 2. Platz. Leider hatte sich aber ein Sport-Team für die Langstrecke in die Fun-Abteilung gemogelt, so dass uns am Ende nur der 3. Platz blieb – aber immerhin auch hier ein Platz auf dem Treppchen.

Die abschließende Siegerehrung brachte Überraschungen mit sich: So zeigte sich, dass wir im 1000-m-Rennen nicht nur in unserer Klasse gewonnen hatten, sondern sogar in der Gesamtwertung mit den Booten der Sportklasse die 2.-beste Zeit erkämpfen konnten. Als Belohnung gab es einen wunderschönen Pokal – einen aus Holz geschnitzten Drachen, der nun unser Bootshaus ziert. Und auch für den 3. Platz in der 2000-m-Distanz gab es einen sehenswerten Pokal: