08.05.16

Lofer im Frühsommer

Am zweiten Mai-Wochenende haben sich die besten Wildwasserpaddler vom KSC in die Schluchten rund um Lofer gestürzt.
Hier ist der Bericht von Hardi Völkel …

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Die Boote laden wir am Mittwochabend, Claus bietet an den Bootshänger mit seinem PKW zu ziehen. Ab sechs Uhr am Donnerstag schaltet er den Tempomat auf 110 Sachen und wir haben mit dem Vereinsbus Mühe dranzubleiben. Ziel der Eile: wir wollen heute noch auf den Bach! Natürlich geht’s nicht ganz ohne Stau, doch Claus navigiert uns flott drum herum. Die Strecke über Kössen ist die kürzeste, hat keine großen Steigungen und hat zudem den Vorteil, ohne Autobahn-Pickerl auszukommen. Die Kulisse mit den weißen Bergen ist grandios, kein Wunder, denn vor zwei Wochen war es selbst bei uns noch richtig kalt! Für unseren Ausflug ist jedoch Sonne satt gemeldet.

Gegen Mittag erreichen wir den Camping Grubhof in Sankt Martin bei Lofer. Der Campingplatz ist sehr modern und sauber. Er liegt direkt an der Saalach. Manuela und Karl (mit Hund Jacky) beziehen eine der kleinen Almhütten des Campings, Gabriela, Jozef und Mojmir beziehen ein Zimmer in einer nahegelegenen Pension. Alle anderen bauen Zelte auf. Während unserem Mittagessen trifft Karens Freundin Doerte mit ihrem alten VW-Bus ein. Doerte hat sich zwei Tage Zeit gelassen für die Anfahrt aus Husum.

Wir sind nicht die einzigen Paddler auf dem Campingplatz, einige Gesichter sind bekannt. So trifft Karl seinen Freund Hannes, der mit Ulis Paddelladen hier ist. Hannes hat den Start der Tour seiner Gruppe verpasst. Heute paddelt er mit uns die untere Saalach. Da heute der erste Paddeltag ist vermeiden wir die Teufelsschlucht und setzen erst in Lofer-Au ein. Kommentar Christian: „schöne Wanderstrecke“. Nach einer Schwallstelle folgt die für Manuela und Karl obligatorische Raucherpause „Zeit zum Duchatmen“. Wir paddeln bis Unken (WW2). Zurück am Camping wirft Claus seinen Grill an. Alle sind zufrieden mit ihrem Essen, nur Christian… Wer, um alles in der Welt hat den armen Bub ohne ein Bissen Essen in die weite Welt geschickt? Ich glaube ich muss mal ein ernstes Wörtchen mit deinem Papa reden! Apropos Papa: Armin ist um diese Zeit noch unterwegs zu uns. Nach seinem Jubiläums-Frühstück-Brunch sitzt er im Auto und zieht den Wohnwagen nach Lofer. Wenn schon kein Essen, hat der Bub wenigstens ein weiches Bett. Die Nacht ist sternenklar und es wird empfindlich kalt. Nach diesem langen Tag verkriechen wir uns recht früh in unsere Schlafsäcke.

Kurz nach acht schiebt sich die Sonne in das breite Tal. Jede Menge „beste Kocher der Welt“ werden angeheizt um Kaffee zu kochen. Die Lichtstimmung während dem Frühstück ist toll. Die erste Sonnencreme wird aufgetragen. Heute paddeln wir auf der Saalach vom Sägewerk Thurn durch die kurze St. Martin-Schlucht (WW2-3). Die Schlucht wird abgeschlossen durch ein Wehr mit Bootsrutsche. Der lange Hals, den man braucht um die Rutsche zu treffen ist nicht notwendig: zwei Slalomstangen markieren den Weg… wo bleibt denn da das Abenteuer? Bis zum Campingplatz hat Christian wieder das Wort „Wanderbach“. Er und Isabelle spielen Schnick-Schnack-Schnuck. Wir paddeln weiter bis Lofer. Nach der Mündung des Strubbach (Loferbach) beginnt die Slalomstrecke (WW3). Da heute erst der zweite Paddeltag ist vermeiden wir die Teufelsschlucht und steigen kurz davor aus. Wir schleppen die Boote zum großen Parkplatz in Lofer. Dort stehen unsere Fahrzeuge. Weitere Paddler aus Heidelberg (Volker, Bernhard) beenden auch gerade ihre Tour. Sie sind den Strubbach gepaddelt. Wir vereinbaren eine gemeinsame Befahrung mit den Heidelbergern, zuerst wollen wir jedoch etwas gegen unseren knurrenden Magen tun (Campingplatz).

Wir sind pünktlich am vereinbarten Treffpunkt… ja lieber KSC-ler du hast richtig gelesen: pünktlich. Also warten wir, und warten… Am Telefon erfahren wir, dass das Auto von Volker (HD) nicht mehr anspringt. Der Anlasser ist defekt. Bernhard (HD) möchte mit uns paddeln, wir müssen ihn nur beim Spar-Markt abholen. Der Einstieg zum Strubbach ist lustig: kurz mal warten, dass kein LKW vorbeirauscht, dann das Boot um 90 Grad drehen um von der Straße über eine kurze abschüssige Wiese in den Bach zu rutschen. Und schon geht´s los: Der Bach ist stark verblockt, hat mächtig Gefälle, eine Stufe jagt die nächste, es gibt kaum einen Augenblick zum Durchatmen. WW3-4. Der Wasserstand könnte ein paar Zentimeter höher sein. Insgesamt drei Wehre sind zu umtragen, dann fahren wir in die Saalach ein. Zur Erholung schaukeln wir durch die Slalomstrecke und bekommen das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht.

Am Samstag teilt sich die Gruppe: Manuela und Karl paddeln die Entenlochklamm bei Kössen „ein Landschafts-sechser“. Alle anderen fahren über Saalfelden und Zell am See zur Salzach. Während der Autofahrt haben wir einen schönen Blick auf das Gletscher-Skigebiet von Kaprun am Kitzsteinhorn. Der Skibetrieb geht hier bis Ende Mai! Unser Einstieg in den nicht ganz so klaren Bach finden wir bei Taxenbach an der Kitzlochklamm. Die Fahrt ist recht gemütlich (WW2). Als Gefällbremsen sind in der Salzach einige Bockwurfstufen eingebaut. Eine dieser Stufen hat ein lebensgefährliches Tosbecken und muss ca. 1km umtragen werden. Isabelle lässt tragen, da sie zur Zeit wegen einer Sehnenscheidenendzündung am Schienbein an Krücken geht. Die anderen Blockwurfstufen sind fahrbar und entlocken uns Kommentare wie: „sie sind nicht schwer zu paddeln, machen nicht besonders viel Spaß, sind dafür aber gefährlich“ oder: „hatte jemand Steinberührung?“. Den Ausstieg finden wir in Schwarzbach. Hier beweist der Vereinsbus seine Personen- und Bootstransport-Qualität!

Sonntag ist leider schon unser letzter Tag. Volker (HD) hat sein defektes Auto bei der Ford-Werkstatt abgestellt und hofft auf die Reparatur am Montag. Er freut sich auf eine gemeinsame Abschlußtour auf dem Strubbach. Heute paddeln wir aus Zeitgründen nur bis zum zweiten Wehr. Zurück am Campingplatz wird noch einmal geduscht und die Zelte abgebaut. Die Heimfahrt verläuft leider nicht so staufrei wie die Herfahrt… nach ca. 8 Stunden kommen wir in Mannheim an.

Teilnehmer:
Claus, Ralf, Joachim, Karl, Manuela mit Jacky, Hardi, Ivette, Isabelle, Aaron, Armin, Christian, Karen, Doerte, Jozef, Mojmir, Gabriela