Werraland-Rallye und Weser-Marathon 2014
Im Herbst letzten Jahres wurden wir von Uwe angesprochen, ob wir nicht Lust hätten, bei der Werraland Rallye und dem Wesermarathon am ersten Maiwochenende 2014 mitzufahren. Die Strecke über 40 km bei der Rallye als auch die 80 km Distanz bei dem Marathon wären gut zum fahren und durchhalten, Uwe hatte sich die 135 km vorgenommen.
Wir sagten spontan zu, nach dem ersten sacken lassen kam der Respekt auf, die 80 km durchzustehen. Mit Beginn des Winters wurden mit dem Training für das Wochenende begonnen, daher war uns der sehr milde Winter recht.
Neben Uwe, Barbara, Holger und mir fuhren vom KSC noch Dirk und Karen mit.
Wir fuhren zusammen mit 3 Vertretern der KGN, Karen traf sich mit anderen Paddlern und fuhr mit diesen.
Nach intensiven Wochen der Vorbereitung kam dann der Mai immer näher. Soviel wie in diesem Winter sind wir teilweise ein ganzes Jahr nicht gepaddelt. Das Training hat sich gelohnt und durch die vielen Möglichkeiten in unserer Umgebung auch nicht langweilig dargestellt. Einzig mehr Wasser hätte in den Gewässern vorhanden sein können. Das umfahren der Buhnen hat mich ziemlich genervt.
Kurz nach Ostern Ende April haben sich vier von uns sehr stark erkältet, so dass die Teilnahme mehr als gefährdet war. Teilweise wurde überlegt, zu Hause zu bleiben. Holger und ich entschieden uns dazu, mitzufahren und unsere Kajaks mitzunehmen, unter dem Aspekt ihnen eine Luftveränderung zu gönnen während wir uns das Weserbergland ansehen wollten. Wir wollten für den nicht zu erwartenden Fall der Genesung vorbereitet sein.
Nach dem wir dann alle in unserem sehr schönen Quartier in Hannoversch-Münden angekommen waren, kam eine Euphorie in uns auf.
Das Haus Froschkönig liegt wunderbar an der Weser, und durch den Garten gelangt man an das Ufer und kann dort Problemlos ein- und aussteigen. Am Abend sind wir dann bei strömenden Regen in die Innenstadt gelaufen und haben uns bei den Veranstaltern der beiden Events registriert. Die Warteschlange war trotz des schlechten Wetters sehr lange. Als wir dann unsere Teilnahmescheine in der Hand hielten machten wir uns auf die Suche nach einer Lokalität um den Hunger zu stillen. Holger uns ich beschlossen, die Werraland-Rallye über die 40 km mitzu- fahren. Dazu fühlten wir uns mittlerweile stark genug, auch Uwe und Barbara fühlten sich wieder gesund. Während dem Essen wurde der Logistkplan ausgeknobelt, da unsere drei Autos (inkl. dem der KGN) und der Hänger entsprechend der zu fahrenden Strecken aufgeteilt werden mussten. Es wurden zwei Distanzen gefahren, mit zwei unterschiedlichen Startpunkten, glücklicherweise aber einem gemeinsamen Endpunkt.
Am nächsten Morgen ging es dann, den Plan vom Vorabend in die Tat umzusetzen.
Das hieß, ein Auto am Endpunkt der Werraland Rallye in Witzenhausen abzustellen, danach mit 8 Paddlern und 7 Booten weiter nach Bad Soden zu fahren um dort ein Auto inkl. der 3 KGN‘ler und deren Boote abzusetzen und die KSC-Truppe fuhr mit unserem Auto inkl. den 5 Booten auf dem Hänger nach Eschwege. In Eschwege hatten wir nach dem Einsetzen Glück und konnten als Alternative zum umtragen an der Schleuse die letzte Schleusung mitmachen. Ein tolles Erlebnis. Auf dem Weg nach Bad Soden ging es durch tolle Landschaften und wir waren von der verhältnismäßig starken Strömung der Werra überrascht. In Bad Soden ging es nach einer kur- zen Wartezeit in die Nächste Schleuse. Die Einfahrt in die Schleuse war aufgrund der durch die Strömung verursachten Warteposition der vielen Paddler nicht so einfach. Als wir dann alle in der Schleuse waren, gab es bei der sehr großen Gruppe der Kanuten aus Lohr am Main eine Abfrage wer wie viele Brötchen für den Sonntag benötige. Jeder sagte eine Anzahl, ob diese dann gepasst hat oder ob es deutlich zu viele waren, da auch andere Paddler ihre Bestellung aufgegeben haben konnte wir leider am Sonntag nicht klären. Die Abfrage hat auf jeden Fall zu Erheiterung beigetragen.
Im Anschluss an die Schleusung haben wir uns kurzfristig bei den Mitpaddlern unbeliebt gemacht, da wir vom linken Ufer zu rechten wollten um dort auf einer kleinen Kies- und Sandbank unsere Mittagspause zu verbringen.
Frisch gestärkt ging es dann auf die zweiten 20 km nach Witzenhausen, wo wir pünktlich zur Kaffeezeit ankamen. Dort haben wir uns mit den KGN’lern getroffen, welche dort schon auf uns warteten. Uwe und Dirk beschlossen, die 25 km bis zur Unterkunft in Hannoversch-Münden noch zu paddeln. Nach einer Stärkung ging es dann mit der Autologistik wieder los, dieses Mal umgekehrt, während die beiden lospaddelten. Nachdem unser Auto mit dem Hänger in Witz- hausen ankam, wurden die Boote aufgeladen und es ging zurück nach Hannoversch-Münden. Dort angekommen, wurden die Boote abgeladen, da wir den Wesermarathon hinter dem Haus starten und nicht an offiziellen Einstiegstelle. Dort herrscht großer Andrang, mit einer Wartezeit von ca. 1 Stunde. Das Abendprogramm sah neben dem Abendessen nach dem Umstellen der Autos für den kommenden Tag vor. Am Abend wurden zur Vorbereitung auf den Sonntag zwei Autos nach Beverungen gestellt, da sowohl Holger und ich als auch die Paddler der KGN die 50 km Distanz in Angriff nahmen. Diese trauten wir uns nach dem tollen Samstag zu. Barbara, Uwe und Dirk haben sich die 80 Km vorgenommen. Sonntags sind die drei für die 80 km bereits um 7 Uhr losgefahren, die restlichen ließen es entspannter angehen und fuhren um acht los. Die Stimmung am Morgen auf der Weser war ganz toll, es gab Nebel und die Sonnt schien durch die diesen.
Allein dies wäre für uns auch ein Grund gewesen, um sieben aufs Wasser zu gehen. Die Strömung der Weser war sehr stark, so dass man ohne großen Aufwand vorankam. Was den Genuss der tollen Landschaft und der schönen Ortschafen am Ufer ein wenig störte war der starke Wind, gegen den wir fast die ganze Zeit anpaddelten. Landschaftlich ist das Weserbergland sehr schön. Nach dem die 50 km mit einer Mittagspause problemlos absolviert waren stärkten wir uns in Beverungen mit Kaffee und Kuchen. Danach begann wieder das Beladen des Hängers. Im Anschluss daran fuhren Holger und ich mit dem Hänger im Schlepptau nach Holzminden um die drei abzuholen, welche die 80 km gefahren sind. Die Fahrt ist sehr schön gewesen, jedoch aufgrund der „Straßenverhältnisse“ in Bezug auf Kurven und Gefälle bzw. Steigungen andauernd.
In Holzminden haben sich die drei ebenfalls mit Kaffee und Kuchen gestärkt während sie auf uns warteten. Sie berichteten, dass Barbara mit Hilfe ihrer Musik auf den letzten 20 km einen tollen Endspurt gefahren ist und sie Probleme hatten, ihr zu folgen. Auch berichteten sie davon, dass auf den letzten Kilometern immer wieder Paddler am Ufer Pause machten oder sich von der Strömung „befördern“ ließen, da ihre Kräfte ziemlich aufgebraucht waren.
Nach dem die Boote geladen waren und der Hänger mit zusätzlichen Gurten stabilisiert wurde ging es zurück nach Hannoversch-Münden. Am Montag ging es dann wieder nach Mannheim.
Es war ein sehr schönes Wochenende, was sich trotz all der Strapazen und Vorbereitung gelohnt hat. Im kommenden Jahr werden wir wahrscheinlich wieder dabei sein. Einen ganz großen Luxus würden wir uns dann wünschen, einen Fahrer zu haben, der die Paddler am Einsatzpunkt absetzt und an der Ausstiegsstelle wieder einsammelt. Die Autologistik hat einiges an Kraft gekostet und viel Zeit in Anspruch genommen.
Im Gegensatz zu den Vorjahren haben in diesem Jahr keine Drachenboote teilgenommen. Für unsere Rhein-Neckar- Dragons wäre diese beiden Events sicherlich auch ein tolles unvergessliches Erlebnis. Die Werraland Rallye hat in diesem Jahr zum 22. Mal stattgefunden. Es nahmen an der vom WKC Witzenhausen hervorragend organisierten Veranstaltung 750 Paddler teil.
Am Wesermarathon nahmen über 1600 WassersportlerInnen teil, dieser wurde 2014 zum 44.Mal durch den Mündener Kanu Club veranstaltet.
Beiden Veranstalten ist ein sehr großes Lob für diese tolle Veranstaltung auszusprechen, auch für die Logistik und Ausschilderung an Land.
Sylvia König